Als Selbstständige stehen wir oft vor einem Dilemma: Wir wollen höher hinaus, unser Business optimieren, ein stabiles Einkommen aufbauen – doch wir verzetteln uns in unseren ToDo’s, sind gestresst von all den Anforderungen in Familie, Partnerschaft, Beruf, Sport usw. – und können kaum noch abschalten. Sigi Hohner ist Expertin für positiven, gelassenen Lifestyle – das kann ich absolut bestätigen, da ich selbst bei ihr im Coaching und absolut begeistert bin. Im Interview berichtet die 3-fach Mama heute von ihrem Weg von der TV-Managerin zum Coach und verrät ihre besten Tipps für mehr innere Stärke und Gelassenheit.
Liebe Sigi, bitte stell dich doch mal kurz vor. Wie und wo lebst du?
Hey! Ich lebe seit 10 Jahren auf einer kleinen Insel in einem großen bayerischen See. Auf dieser Insel gibt es ein paar Häuser, ein Kloster, einige Fischer und sehr viele Enten, aber keine Autos. Das ist oft aufregend, manchmal umständlich, weil wir jeden Tag mit unserem alten Motorboot zum Einkaufen, in die Schule oder ins Büro fahren müssen, auch im Sturm und Eis und Schnee. Aber wenn dann der Mond auf dem Wasser glitzert und wir mit Freunden am Feuer sitzen, ist es einfach unbezahlbar schön. Unsere 3 Kinder – ich habe einen Teenager-Sohn und kleinere Zwillingsjungs – machen mir und meinem Mann fast jeden Tag klar, dass sie nie von dort wegziehen wollen.
Jetzt lebe ich meine Vision, so vielen wie möglich zu zeigen, dass Glücklichsein einfacher ist, als man denkt. Und bin jeden Tag selbst dermaßen zufrieden mit dem Leben, dass ich es selbst kaum glauben kann.
Du kommst ursprünglich aus dem TV-Bereich und hast dort viele Jahre als Managerin gearbeitet. Wie bist du zu deiner Tätigkeit als Coach gekommen?
Ich hatte immer seine sehr empathische, intuitive Seite in mir, ich war schon immer ein „uplifter.“ Ich habe auch Psychologie studiert, aber habe mich mit diesen heilenden Fähigkeiten nie richtig verbunden, sondern bin zum Fernsehen gegangen. Wie sehr ich mich in meinem Leben als MTV-Chefredakteurin über Geld und den Glamour definiert habe, habe ich erst gemerkt, als ich den Beruf und Berlin der Kinder wegen verlassen habe, aufs Land und die Insel gezogen bin und angefangen habe, Bücher zu schreiben. Da kam alles zusammen – die ungewohnte Einsamkeit der Insel und des Schreibens, das dramatische Ende einer Liebesbeziehung, ein Nebennierenkollaps – plötzlich war da nichts mehr, nur noch Depression. ICH war nichts mehr. Weil alles, was mich von außen bestimmt hatte, weggebrochen war. Und ich war fassunglos darüber, wie ich mich selbst in eine solche Situation habe bringen können.
Ich denke, dass ich in dieser Zeit, die ich nicht missen möchte, die Frau geworden bin, die ich heute bin. Ich habe, trotzig wie ich bin, mir von den Ärzten nicht sagen lassen, dass ich chronisch krank bin, habe begonnen zu meditieren, zu atmen, bin Yogalehrerin geworden – und habe mich selbst geheilt. Ich habe gemerkt, wie viele Frauen in einer ähnlichen Situation sind wie ich, dass sie zwar tolle Dinge erreicht haben, aber immer noch denken, sie sind nicht gut genug. Dass sie Erfolg, dauerhafte Liebe und Glück nicht auf Dauer verdient haben. Und dass sie sich deshalb unbewusst immer wieder in Situationen bringen, die unglücklich machen oder krank. Diese Drama-Sucht hat mich so fasziniert, dass ich mich ab da nur noch damit beschäftigt habe, Tools zu finden, die sie auflösen können. Und habe begonnen zu coachen. Auf einmal hat dann alles Sinn gemacht, das Psychologie-Diplom, das Managerleben, die Kinder, der Burnout, die Fähigeit, immer wieder aufzustehen und etwas Neues zu beginnen. Jetzt lebe ich meine Vision, so vielen wie möglich zu zeigen, dass Glücklichsein einfacher ist, als man denkt. Und bin jeden Tag selbst dermaßen zufrieden mit dem Leben, dass ich es selbst kaum glauben kann. Auch weil mein Leben als Coach sich nicht als Arbeit anfühlt. Sondern wie etwas, was einfach ungeheuer viel Sinn macht.
Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, sich immer wieder neu zu erfinden bzw. seiner inneren Stimme zu vertrauen und den eigenen Weg dahingehend anzupassen?
Es ist ganz wichtig dass wir uns eines klarmachen: THE JOURNEY NEVER ENDS. Unser Streben nach mehr wird nie ein Ende haben, solange wir leben.
Das ist nicht undankbar, das ist nicht unbescheiden, das ist nicht gierig, sondern das ist normal. Und es ist gut so, denn so entwickeln wir uns. Es ist ja nicht so, dass nach dem Eintreffen eines Ereignisses wie dem neuen Job, dem neuen Partner, der Geburt des Kindes, wir plötzlich dann unser Leben lang keine neuen Wünsche mehr haben, oder? Aber wenn wir das persönliche Glück von einem äußeren Ereignis abhängig gemacht haben, dann fühlen wir uns oft vom Schicksal verarscht, wenn uns die Realität nach der Hochzeit, nach dem Umzug, nach dem Verliebtsein wieder einholt. Oder wenn uns eine Krise, eine Krankheit, eine Trennung dieses „Glück“ wieder wegnimmt.
Aber: Was ist besser – sich von den äußeren Umständen zwingen lassen, sich neu zu erfinden – oder einen Schritt voraus zu sein und das selbst in die Hand zu nehmen?
Es ist also wichtig, auf den inneren Kompass zu hören, damit äußere Umstände uns nicht aus der Bahn werfen und es uns leichter fällt, andere Lösungen zu finden. Wenn wir rechtzeitig und ohne schon im Überlebensmodus zu sein, uns „neu erfinden“, weil das Leben eben so ist, dann werden uns eher neue Dinge einfallen, die auch glücklich machen können – auch wenn sie vor ein paar Wochen noch nicht auf unserer Agenda standen. Und der innere Kompass ist nichts weiter als der ehrliche Kontakt zu den eigenen Gefühlen: Wie will ich mich fühlen? Wie geht es mir? Fühlt sich das was ich tue, noch GUT an? Wer will ich sein? Habe ich gerade Angst vor etwas? Was kann ich dagegen tun? Das wichtigste ist, sich das Recht zuzugestehen, sich GUT zu fühlen. Das klingt leichter als es ist, weil das gerade bei Frauen oft als Egoismus gebrandmarkt wird. Aber nur dann wird sich ein Weg ergeben, der sich automatisch diesem Ziel anpasst: Sich gut zu fühlen.
Was sind in deinen Augen die größten Herausforderungen selbstständiger Frauen in der heutigen Zeit?
Als Selbständige sollten wir strahlen, selbstbewusst sein, um die richigen Kunden anzuziehen und gerne sichtbar sein. Aber oft sind wir so gestresst und so zerrieben zwischen den Fronten und in unseren vielen Rollen, dass wir in einer Art Überlebenskampf feststecken, was auf Kosten von Gesundheit und Kreativität geht. Wir haben außerdem oft noch die Glaubenmuster unserer Mütter und Großmütter in uns sitzen, die uns unbewusst bremsen, wie zum Beispiel: Du bist nur etwas wert, wenn du hart arbeitest. Du darfst nicht zu viel verlangen vom Leben. Ausruhen ist nur für Faule. Du wirst schon sehen was du davon hast, wenn du aus der Reihe tanzt. Es ist unglaublich, wie sehr oft die erfolgreichsten Frauen diese inneren Gouvernanten in sich sitzen haben. Und die sind oft dem richtg großen Erfolg im Weg – oder verhindern, dass der sich gut anfühlt.
Wie könnte man sie lösen?
Ich rate allen, erst einmal den inneren Weg zu gehen und vom Stress und den negativen Gefühlen wie Angst, Scham und Wut, die damit verbunden sind, wegzugehen zu Dankbarkeit, Stolz und Selbstliebe. Sich selbst so gern zu haben und so stolz auf sich zu sein, dass man wieder dankbarer ist für das, was man aus eigener Kraft geschafft hat. Denn wie durch ein Wunder verändern sich die äußeren Faktoren – bis hin zum Wunschkunden, der plötzlich vor der Tür steht – wenn wir beschließen, an den alten Glaubensmustern, am vererbten Mindset zu arbeiten. Das ist anfangs schwer, fühlt sich an wie ein Entzug, aber dieser Mut wird definitiv belohnt werden..
Warum ist es gerade in der jetzigen Zeit so wichtig, sich ganzheitlich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern?
Weil wir sonst krank werden. Ganz einfach. Jeder weiß, dass Stress krank macht. Und viele leben in einem Zustand, in dem sie den Burnout, den Tinnitus, etc etc geradezu erwarten, manchmal sogar damit kokettieren. Und ihn auch irgendwann bekommen. Ist es nicht geradezu schick, sich darüber zu beklagen, dass man eigentlich fast nicht mehr kann? Wie in einer „wer ist mehr gestresst“-Challenge?
Aus der Falle müssen wir raus. Damit wir gesund bleiben, darf Drama und Stress in unseren Unterhaltungen und in der Gesellschaft nicht mehr wert sein als Entspannung und Zufriedenheit. Sich gut zu fühlen, kann gesund machen (so wie Stress krank) – und das beginnt mit dem eigenen Geist, der Seele, um die man sich kümmern sollte wie um einen wichtigen und lieben Partner.
Wie und warum hängen Privatleben und Business zusammen? Welche Wechselwirkungen gibt es?
Nun, unsere Überzeugungen oder inneren „motherfucker“ die uns das Leben schwer machen, operieren natürlich nicht isoliert. Ich nehme mal als Beispiel das unter Frauen weit verbreitete ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein: Sogar als erfolgreicher CEO wird es mich dann immer triggern, wenn ich das Gefühl habe, jemand anders ist besser als ich. Das kann mich beruflich befeuern und mich zu noch mehr Leistung anstacheln, glücklich machen wird mich das Erreichte aber dann nur so lange, bis ich wieder mitbekomme, dass jemand, am besten noch eine andere Frau, erfolgreicher ist als ich, oder am Ende noch jünger, schlauer, schlanker, etc etc.. Privat kann sich so eine innere Überzeugung dann anders äußern, zB in einem großen Eifersuchtsthema oder dem Drang, eine Affäre nach der anderen zu beginnen – aber das zugrunde liegende Thema „Wertlosigkeit“ ist das gleiche.
Wie durch ein Wunder verändern sich die äußeren Faktoren – bis hin zum Wunschkunden, der plötzlich vor der Tür steht – wenn wir beschließen, an den alten Glaubensmustern, am vererbten Mindset zu arbeiten.
Kann es also sein, dass mein Business besser läuft, wenn ich meine Partnerschaftsprobleme löse oder mich besser um meine Gesundheit kümmere?
Alles wird besser laufen. Wenn ich in irgendeinem Lebensbereich mir selbst signalisiere, dass ich mir wichtig bin, dass ich mich selbst mag und mir selbst Anerkennung zolle – dann wird das positive Auswirkungen auf alles haben. Und weil man oft nicht weiß, wo denn da der richtige Weg ist in dem ganzen Wust an mindful Weisheiten, kann es schon reichen, wenn ich damit beginne, mit Genuß zu essen und genug zu schlafen, vor allem in der Zeit von 22h abends bis 2h morgens, und mich morgens und abends 5 Minuten hinsetze, um bewusst zu atmen. Und dann schaue, wie dann nach ein paar Tagen die Mitarbeiter auf mich reagieren oder der Partner. Ganz kleine Schritte können der Anfang sein zu großen Veränderungen in allen Lebensbereichen.
Was sind deine 3 wichtigsten Tipps bzw. Impulse, um in dieser wirtschaftlich unsicheren Zeit als Selbstständige optimistisch zu bleiben?
Es kann sein, dass wir gezwungen sind, uns völlig neue Lösungen auszudenken. Und das geht tatsächlich wie du sagst, am besten aus einem Gefühl des Optimismus und Vertrauens heraus.
- Der wichtigste Schritt ist der aktive, geistige Beschluss, optimistisch zu bleiben. „Ich beschließe hier und jetzt, optimistisch zu bleiben, basta“.
- Und das nicht nur so dahin zu sagen. Sondern den Optmismus und die eigene Power auch zu fühlen. Wie kann man dem auf die Sprünge helfen, wenn man gerade in der Grube sitzt und total down ist? Eine Liste machen mit Dingen, die für einen selbst gut ausgegangen sind. Und an dieser ausgiebigen Liste so lange und so oft sitzen, bis man merkt, dass einen die Hoffnung, die sie ausstrahlt, wirklich emotional gepackt hat. Und dann am besten mit genau diesem Gefühl schlafen gehen, damit es über Nacht noch an Momentum gewinnt.
- Und dazu gehört auch: ein paar Tage Drama-Fasten. Wenn wir – egal was ist und mit wem wir sprechen! – eine Woche lang Angst machende Begriffe wie „Katastrophe“, „Krise“, „große Unsicherheit“, „alles geht den Bach herunter“, „schwere Zeit“, etc vermeiden und, weil sie ja ihr Geld mit Drama verdienen, konventionelle und soziale Medien ignorieren, kann sich unser innerer Kompass leichter auf Optimismus einpendeln. Denn Optimismus ist eigentlich die Grundeinstellung unseres Geistes! Er wird immer wieder darauf zurückfedern – wir müssen ihm nur die Chance (und die Ruhe) dazu geben.
Dein neustes Angebot ist die Coaching-Flatrate „Out of the Darkness“. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Postitive Veränderungen bei meinen Klient*innen sind für mich pures Glück, weil dann meine Vision und die Wirklichkeit einfach eins werden, und ich beende keine Coaching Stunde, wenn sich nicht wenigstens teilweise ein Gefühl der Erleichterung bei meinem Gegenüber eingestellt hat. Ich arbeite mit vielen Tools, die sofort wirken, also den Glücks und Energielevel sofort heben können – aber wie schön ist es dann zu erleben, wenn man sie über 28 Tage, dann noch einen Monat und noch einen Monat anwendet! Wenn die positive Veränderung sich festschreibt und eingraviert wird ins Leben! Darum biete ich diesen Winter etwas an, was meine Klient*innen länger begleitet – und diese Zeit jetzt, in der Winter, Lockdown, Zukunftsangst, oft Einsamkeit oder Ratlosigkeit zusammentreffen, ist einfach ideal dafür.
Wann wenn nicht jetzt bietet es sich an zu sagen: Ich lass mir doch von einer Jahreszeit und von einer Pandemie nicht die Butter vom Brot nehmen! Ich nutze diese Zeit! Ich mache mich einfach seelisch stärker und sorge dafür, dass das, was mich bisher immer aus den Schuhen gehauen hat, keine negative Rolle mehr spielt in meinem Leben!
Mein Programm hat das Motto: „OUT OF THE DARKNESS: Wie du deine Seele winter- und krisenfest machst“ und beinhaltet ein Paket von 1-1-Telefon-Coaching Sessions, kürzeren SOS-Calls, wenn es mal brennt und die ich auch über die Weihnachtsfeiertage anbiete, und Meditationen. Weil es durchaus ein großes Ding ist, sich über drei Monate an einen Coach zu committen, biete ich natürlich ausführliche Kennenlerncalls an, wo wir feststellen können, ob wir zusammenpassen. Und die Klient*innen schon einmal spüren können, was man in drei Monaten nachhaltig bewegen kann.
→ Alle Infos zum Programm „Out of the Darkness“
Liebe Sigi, vielen Dank für diesen wertvollen Input und deine großartige Arbeit! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg weiterhin!
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