Erfolgreiches Onlinebusiness als Kreativschaffende – Interview mit Roberta Bergmann

von Julia
Erfolgreiches Onlinebusiness als Kreativschaffende - Interview mit Roberta Bergmann

Hallo liebe Roberta! Stell dich und dein Business doch mal kurz vor.

Hi, mein Name ist Roberta Bergmann, ich bin Kreativschaffende und Kreativ-Expertin. Seit 2005 arbeite ich freischaffend als Künstlerin, Designerin und Lehrende. 2019 habe ich die Kreativ-Plattform Der kreative Flow gegründet, zu der ein Podcast, ein Blog und eine Facebookgruppe gehören. Das Ganze basiert gedanklich auf meinem Sachbuch Kopf frei für den kreativen Flow. Mit meiner Plattform möchte ich Kreativen helfen, die ein kreatives Business gründen wollen oder eigene Kreativprojekte umsetzen möchten.

Was ist das Besondere an deinem Angebot?

Ich spreche aus eigener Erfahrung, denn ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt freiberuflich kreativ unterwegs und verdiene damit mein Geld. Da ich selbst schon als Gestalterin, Künstlerin, Autorin, Illustratorin, Fotografin und Wissensvermittlerin gearbeitet und zweimal gegründet habe, kann ich mich gut in die Probleme von Kreativen einfühlen. Ich kenne Kreativblockaden, Selbstzweifel, Existenzangst, bin oft eine Scanner-Persönlichkeit und habe manchmal FOMO (lach!). Aber ich kann genauso gut fokussiert kreativ arbeiten, bin neugierig, kann sehr gut Projekte durchziehen und veröffentlichen, mich selbst vermarkten und neue Märkte für meine Produkte finden. Und darin steckt mein Potenzial, das ich auch mit anderen Kreativen teilen kann. Inzwischen biete ich Onlinekurse im Kreativbereich an, gebe Offline-Workshops (b2b, b2c) und mache Gründungsberatung. Seit 2020 gibt es mein Mastermind-Programm für kreative Frauen, in dem man in 8 Wochen sein Kreativprojekt begleitend mit Gruppen- und Einzeltreffen, sowie Co-Workings umsetzen kann.

Seit wann bist du selbstständig und wie hast du dein Business aufgebaut? Durch welche Maßnahmen konnte deine Selbstständigkeit stetig wachsen?

Meine erste Gründung und Selbständigkeit startete 2003 mit der Ateliergemeinschaft Tatendrang, die ich mit 4 Designerinnen in Braunschweig gegründet habe. Daraus ist 2005 ein eigenes Label mit zwei Ladengeschäften in Braunschweig und Hamburg geworden. Ich kann sehr empfehlen, wenn man das erste Mal gründet, das nicht allein zu tun. Ich hatte bei der Gruppengründung keinerlei Ängste oder Zweifel. Ich war stattdessen euphorisch und habe mich mega gefreut, das mit den anderen machen zu können. Außerdem teilt man so auch die Verantwortung, das Risiko und die Ausgaben. In der Zeit mit Tatendrang habe ich so viel über das Kreativ- und Selbständigsein gelernt, dass ich mich getraut habe, 2019 allein zu gründen! Ein weiterer Tipp ist, dass ich nie große finanzielle Risiken eingegangen bin (vielleicht auch eine weibliche Eigenschaft?), d.h. Ich habe nie einen Kredit aufgenommen, sondern immer meine Einnahmen reinvestiert und bin so langsamer gewachsen, aber ich bin (bzw. wir sind) so gewachsen.

Es ist so erfüllend, dass ich es oft nicht als Arbeit im klassischen Sinne wahrnehme. Es ist eher so, dass ich durchs Arbeiten intensiv lebe.

Was ist deine Mission? Warum tust du, was du tust?

Ich kann nicht nicht kreativ sein. Mein Hirn macht das von ganz allein und das fast immer (lach!). Es gibt wenig Auszeiten, wo ich nicht über irgendwelche kreativen Ideen und Projekte nachdenke. Ich möchte als Künstlerin Bilder erschaffen, die bewegen und bleiben. Als Autorin möchte ich Bücher schreiben, die viele Menschen lesen, sich unterhalten fühlen und daraus Ideen ableiten, lernen und besser werden. Als Kreativ-Expertin möchte ich mein Wissen über den kreativen Prozess, den kreativen Flow weitergeben (und selbst auch immer weiter lernen!). Als Mentorin möchte ich, dass Menschen sich mit meiner Hilfe kreativ weiterentwickeln, wachsen, mutiger werden, Selbstbewusstsein aufbauen und sich trauen, ihren kreativen Output der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit, wenn sie wollen, auch Geld verdienen und erfolgreich werden!

Erfolgreiches Onlinebusiness als Kreativschaffende - Interview mit Roberta Bergmann

Empfindest du deine Arbeit als erfüllend? Was macht für dich eine erfüllende Tätigkeit aus?

Es ist wirklich total erfüllend. Es ist so erfüllend, dass ich es oft nicht als Arbeit im klassischen Sinne wahrnehme. Es ist eher so, dass ich durchs Arbeiten intensiv lebe (ich hoffe, das klingt nicht pathetisch). Es gibt nur wenige Dinge, die mir keinen Spaß machen. Diese versuche ich auf ein Minimum zu reduzieren (z.B. Steuern, Aquise, stumpfe Grafik-Arbeiten). Gleichzeitig schaue ich, was ich unbedingt noch Kreatives machen möchte, schmiede Pläne und versuche dann diese Kreativprojekte umzusetzen. Eine erfüllende Tätigkeit ist idealerweise im beruflichen Alltag etwas, dass Spaß macht, bei dem man sich auspowert, fordert, aber nicht überfordert ist und die gut bezahlt wird.

Wie bringst du Arbeit und Familie unter einen Hut?

Ich plane meine Freizeit genauso wie meine Arbeitszeit. Gerade wenn man freiberuflich ist, neigt man dazu, keine feste Feierabend-Zeit zu haben oder die Wochenenden durchzuarbeiten. Ich plane daher alle Aktivitäten, wie Familienbesuche, Zeit mit den Liebsten, Freizeitaktivitäten, Urlaube – eben alles. Und das nehme ich genauso ernst wie meine Arbeitszeiten. Wenn ich projektbezogen arbeite, kommt es schonmal vor, dass ich mehr arbeiten muss, um Deadlines einzuhalten. Dann versuche ich besonders auf meinen Körper zu achten und alle Anzeichen von Stress wahrzunehmen und dann rechtzeitig gegenzusteuern (mal früher Feierabend machen und früh schlafen gehen, mal ein paar Stunden frei nehmen, auch mitten in der Woche, und dann spazieren, wandern, nichts tun etc.). Ich kenne mich da selbst inzwischen sehr gut und weiß, wo meine Grenzen (und Schwächen) sind.

Wie und auf welchen Wegen findest du neue Kunden?

Die meisten Kunden generiere ich über die sozialen Netzwerke. Früher sehr viel über Facebook. Heute mehr durch Instagram und Clubhouse. Auch der Blog und der Podcast helfen mir, neue Kunden zu gewinnen.

Wie schätzt du den Trend „Onlinebusiness“ für die Zukunft ein?

Es wird immer wichtiger werden, online sichtbar zu sein und dort seine Angebote zu platzieren. Jeder hat heutzutage ein Smartphone und damit ist der Weg zum Kunden mega kurz bzw. schnell. Und er führt m.E. erst einmal über die sozialen Netzwerke und dann geht’s erst weiter zur eigenen Webpräsenz, dem Onlineshop etc. Ich kann nur jeder/jedem Freiberufler:in empfehlen, sich parallel zum Offline- auch ein Onlinebusiness aufzubauen. Man kann ja auch beides wunderbar kombinieren!

Was sind deiner Meinung nach die Vorteile von passivem Einkommen, z.b. durch Onlinekurse oder andere digitale Produkte?

Die Vorteile sind, dass wenn der Inhalt einmal erstellt wurde, man damit keine (oder kaum mehr) Arbeit hat. Das Produkt kann immer wieder verkauft werden, und ggf. kann man es, wenn es z.B. ein Selbstlernkurs ist, unbegrenzt anbieten (braucht die Teilnehmer:innen-Zahl nicht zu beschränken). So ist es natürlich toll skalierbar! Trotzdem bin ich vorsichtig mit dem Wort „passiv“, denn ganz von allein verkauft es sich nicht. Man muss dafür werben, es launchen, es anpreisen, die Kund:innen betreuen, Kundensupport machen, alles richtig abrechnen, nachfragen, stornieren, Inhalte ggf. updaten oder verbessern, technischen Support leisten usw. „Passiv“ klingt immer so schön, aber ein bisschen Arbeit macht es schon noch ;-)

Was sind deine 3 wichtigsten Tipps, um sich eine erfolgreiche Selbstständigkeit im kreativen Bereich aufzubauen?

  • Frag andere Kreative um Rat, die schon weiter sind als Du.
  • Investiere in den Start von Deinem Business – und damit in Dich! Gehe aber keine zu großen finanziellen (existenzgefährdenden!) Risiken ein.
  • Schau, was Deine Zielgruppe für ein Problem hat und biete die Lösung an!

Du hast auch einige Bücher geschrieben. Worum geht es da genau?

Mein erstes Sachbuch Die Grundlagen des Gestaltens richtet sich an Schüler:innen, Student:innen, Lehrer:innen im Kunst- und Gestaltungskontext. Es bietet einen Überblick über Designgrundlagen wie Kompositionslehre, Corporate Design, künstlerische Techniken wie Fotografie, Zeichnen, aber auch das Thema „methodisches Arbeiten“ … und vieles mehr wird darin besprochen und ist mit 50 praktischen Aufgaben unterfüttert. Der Nachfolger dieses Buches heißt Die Praxis des Gestaltens und ist vier Jahre später erschienen. Hier erkläre ich ausgehend von den Gestaltungselementen (Punkt–Linie–Fläche, Rhythmus–Balance–Wiederholung, Körper–Raum–Volumen, Modularität, Kommunikation etc.) verschiedene Gestaltungsaufgaben und Übungen. Es ist ein Praxisbuch und enthält fast 40 Aufgaben zum Ausprobieren. Und dann habe ich noch Kopf frei für den kreativen Flow geschrieben, auf Basis dessen ich meine zweite Firma „Der kreative Flow“ gegründet habe. In diesem Buch stelle ich 40 Kreativrezepte (= Methoden) vor, wie man seine Kreativität noch steigern und in neue Bahnen lenken kann. Und im zweiten Teil des Buches beschäftige ich mich mit der Auflösung von Kreativblockaden, die jede/r Kreative nur zu gut kennt!

Erfolgreiches Onlinebusiness als Kreativschaffende - Interview mit Roberta Bergmann

Hast du die Bücher selbst herausgebracht über einen Verlag?

Alle drei Sachbücher sind im Haupt Verlag (Bern, Schweiz) erschienen. 
Inzwischen schreibe ich auch eigene Workbooks, die ich dann als PDFs zum Download in meinem Shop anbiete, wie z.B. „Der ultimative Sichtbarkeits-Guide für Kreativschaffende – 50 Tipps für Dein Kreativ-Business“ und „Starte Dein Kreativprojekt – In 5 Tagen Dein Projekt starten, planen und vielleicht sogar abschließen!“

Haben dir deine Bücher geholfen, als Expertin sichtbarer zu werden?

Alle Publikationen helfen, sichtbarer zu werden. Auch Beiträge in Fachzeitschriften sind hilfreich. Meinen Status als „Kreativ-Expertin“ habe ich, glaube ich, aus der Mischung aus Podcasten, Bloggen, Bücherschreiben, Vorträge-halten und Workshops-geben erlangt. Um sichtbar zu sein, muss man sich möglichst auf vielen Plattformen tummeln, egal ob online oder offline. Und wer es versteht zu netzwerken, wird natürlich auch sichtbarer! Es ist eine Mischung.

Ich kann jeder/jedem nur Freiberufler:in empfehlen, sich parallel zum Offline- auch ein Onlinebusiness aufzubauen. Man kann ja auch beides wunderbar kombinieren!

Was würdest du tun, wenn du genug Geld zum Leben hättest und nicht mehr arbeiten müsstest?

Ich würde gar nicht so vieles anders machen als jetzt. Ich hätte definitiv ein großes Haus in schöner Lage, in dem ich in Ruhe leben und arbeiten kann. Und dann würde ich nur noch an Dingen arbeiten, auf die ich wirklich zu 1000% Bock habe. Dazwischen wäre aber auch viel freie Zeit in der Natur und mit meinen Liebsten. Alles, worauf ich keinen Bock hätte, was aber gemacht werden müsste (wie putzen, essen kochen, Business-Organisation etc.), würde ich bezahlt machen lassen!

Liebe Roberta, Danke für diese spannenden Einblicke in dein Business und weiterhin ganz viel Erfolg damit!

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