Ich muss zugeben: Ich bin Meisterin im Verdrängen negativer Gefühle. In meinem ersten Job und den anschließenden eigenen Unternehmen gab es immer wieder lange Phasen der Unzufriedenheit, die ich viele Monate immer wieder von mir weg geschoben habe: „Ach, das ist nur eine Phase. Die anderen machen es doch auch alle so. Stell dich nicht so an!“.
Aber irgendwann war der Leidensdruck einfach zu hoch und gab es einen „point of no return“. Ich konnte die bisherige Arbeit einfach nicht mehr ertragen und habe mich dem notwendigen Neuanfang gestellt. Wie den meisten Menschen fallen mir Veränderungen sehr schwer. Vorallem wenn man eigene Kinder hat, denkt man oft an die große Verantwortung ihnen gegenüber und bleibt lieber im sicheren Hafen, anstatt sich auf eine Reise ins Unbekannte zu begeben.
Doch ich möchte dir Mut machen. Bisher habe ich es noch nie bereut, die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit zu hinterfragen – im Gegenteil, mir ging es nach einigen Anpassungen immer besser als zuvor.
Woran kannst du erkennen, dass deine Arbeit dich nicht (mehr) erfüllt?
- Du lenkst dich während der Arbeit dauernd ab. Und zwar nicht nur an einem Tag (jeder ist mal mehr und mal weniger motiviert), sondern an fast allen Arbeitstagen. Alle 10 Minuten schaust du in dein Email-Postfach, auf dein Handy oder in die sozialen Netzwerke. Du musst plötzlich unbedingt den Geschirrspüler ausräumen, die Blumen gießen oder etwas ganz wichtiges einkaufen gehen. Es bedeutet vielleicht, dass du eine kleine Pause brauchst – aber wenn du dich regelmäßig und in kurzen Abständen von deinen Aufgaben ablenkst, solltest du dringend deine derzeitige Tätigkeit hinterfragen. Ist deine Arbeit noch von Bedeutung für dich? Was ist deine tägliche Motivation, deine Aufgaben anzugehen? Wenn es nur noch ums reine Geldverdienen bzw. Jobsicherheit geht, aber du keine Erfüllung mehr in deiner Tätigkeit finden kannst, solltest du dir dringend ein paar Fragen stellen (mehr dazu weiter unten im Artikel).
- Du bist dauermüde und bei der Arbeit schnell erschöpft. Du startest träge in dein Tagwerk, bist bereits von den ersten Emails genervt und hast keine richtige Energie, deine Aufgaben abzuarbeiten.
- Du bist schnell gereizt und von kleinen Dingen überfordert. Ein Kunde wünscht eine Extraleistung oder hat eine Frage, deren Antwort etwas aufwändiger ist – du bist sofort genervt und hast eigentlich gar keine Lust darauf. Oder ein Freund bittet dich plötzlich spontan um Hilfe und du hast das Gefühl, alle zerren an dir und du kommst du nichts.
- Jede zusätzliche Aufgabe überfordert dich und setzt dich extrem unter Stress. „Was DAS soll ich jetzt auch noch machen?“ Du würdest dich am liebsten verkriechen.
- Du hast das Gefühl, mit deiner aktuellen Tätigkeit deine Zeit zu verschwenden. Dir fallen mehrere Dinge ein, die du jetzt lieber machen würdest. Du musst dich durch die Aufgaben kämpfen, regelrecht zwingen.
- Am Ende des Tages hast du das Gefühl, nichts geschafft zu haben, obwohl du produktiv warst. Dahinter könnte der Gedanke stecken, dass die Tätigkeit nicht sinnvoll genug für dich war und deshalb keinen Wert hatte – dein Kopf vermittelt dir, du hättest gar nichts geschafft (obwohl das nicht stimmt).
- Du achtest nicht mehr genug auf dich. Ernährst dich ungesund, bewegst dich weniger, gehst weniger deinen Hobbies nach. Insgesamt bist du unzufriedener mit deinem Leben.
- Wenn dich jemand nach deiner Arbeit fragt, hast du kein Leuchten in den Augen, sondern reagierst vielleicht sogar mit einem Seufzen und beginnst dann aufzuzählen, was gerade alles stressig ist. (Merke: Eine sinnvolle Tätigkeit zaubert dir auch in stressigen Zeiten ein Leuchten in die Augen).
- Du weißt nicht mehr, warum du mit dieser Arbeit überhaupt jemals begonnen hast. Der Zauber des Anfangs ist verflogen. Die Motivation zu Beginn war eventuell die falsche (Geld, Prestige, Sicherheit).
- Du arbeitest extrem viel und hast das Gefühl, dir keine Pause gönnen zu dürfen. Dahinter kann purer (und meist sinnloser) Aktionismus stecken, bzw. ein zwanghaftes Beschäftigtsein – damit du nicht darüber nachdenken musst, was du da eigentlich gerade tust.
- Wenn jemand dich für deine Leistung lobt, spielst du sie herunter und antwortest mit „Ja, aber xyz ist gerade echt nervig“ – du freust dich nicht mehr am Lob Anderer.
- Du kannst deine eigene Leistung nicht wertschätzen. So richtig überzeugt bist du nicht von deinen Arbeitsergebnissen, selbst wenn sie nach außen hin professionell wirken.
- Du stehst morgens nicht mehr gerne und mit Energie auf.
- Du gestehst dir kaum freie Zeit zu, um deine Gedanken schweifen zu lassen – dabei ist es genau das was du jetzt eigentlich bräuchtest.
- Im schlimmsten Fall bekommst du während der Arbeit sogar Herzrasen oder Kreislaufprobleme bishin zu Beklemmungszuständen und Panikattacken. Soweit war es bei mir bereits und ich habe es trotzdem lange ignoriert!
Was du tun kannst, um deiner Unzufriedenheit auf den Grund zugehen
Nimm dir 2-3 Tage frei. An diesen Tagen wird nicht gearbeitet, d.h. Internet und Telefon bleiben komplett aus. Du rufst keine Emails ab, schaust nicht in die sozialen Netzwerke, kommunizierst nicht über das Handy. Du bist ganz bei dir. Das kannst du entweder mitten in der Woche machen oder du nutzt einen Kurzurlaub für diese Übung. Deine Familie kann ruhig dabei sein, du nimmst dir dann einfach ein paar Auszeiten für dich.
Übung 1
Geh allein spazieren und nimm nur einen Notizblock und einen Stift mit. Wenn es gerade eiskalter Winter sein oder in Strömen regnen sollte: Leg dich stattdessen in die Badewanne oder aufs Sofa und bitte darum, nicht gestört zu werden.
Lass nun deine Gedanken schweifen. Was stört dich momentan in deinem Leben? Welche Bereiche sind nicht mehr in Einklang? Ist es nur die Arbeit oder gibt es auch gesundheitliche oder familiäre Probleme, die dich belasten? Könnte es sein, dass du vor etwas davonläufst? Wovor hast du Angst? Was macht dir an deiner Arbeit Spaß und was nicht? Hast du konkrete Änderungsvorschläge? Schreibe die Antworten in deinen Notizblock.
Übung 2
Widme dich einem kleinen Projekt aus Leidenschaft, nur 2-3 Tage lang. Lass deine andere Arbeit komplett liegen. Horche dabei in dich hinein. Vermisst du die andere Tätigkeit? Oder verschwendest du keinen Gedanken daran? Welche Gedanken und Gefühle kommen hoch, wenn du an deine normale tägliche Arbeit denkst? Hast du insgesamt eher ein positives oder ein negatives Gefühl? Was gefällt dir an der neuen Arbeit? Gibt es etwas, dass dir bei der normalen Arbeit fehlt, aber eigentlich sehr wichtig ist?
Übung 3
Visualisiere deinen perfekten Tag und erstelle anschließend ein analoges oder digitales Vision Board. Nutze die 2-3 freien Tage zum Beantworten der Fragen und kümmere dich nach ein paar Tagen Pause um das Vision Board.
Diese Übungen helfen dir hoffentlich, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Besinne dich darauf, was dir im Leben wirklich wichtig ist. Versuche, deine Angst vor Veränderungen anzugehen. Wenn sich herausstellen sollte, dass deine aktuelle Beschäftigung dich nicht mehr erfüllt, überleg dir was neues.
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